Ein Fremdwort ist ein Wort, das aus einer anderen Sprache übernommen wurde und das sich in Lautstand, Betonung oder Schreibung der Zielsprache (noch) nicht angepasst hat, so dass es als fremd empfunden wird. Im Unterschied dazu ist ein Lehnwort ein Wort, das so weit in den Sprachgebrauch eingegangen ist, dass es nicht mehr als fremd wahrgenommen wird, besonders wenn es kein gebräuchliches Synonym in der Zielsprache gibt. Beim Fremdwort hingegen ist der anderssprachige Ursprung den meisten Muttersprachlern bewusst.
In der modernen Sprachwissenschaft ist der durch Herkunft definierte Begriff des Fremdworts zunehmend umstritten. Daneben erscheint es sinnvoll, einen von allen Sprechern benutzten Grund-Wortschatz (zum Beispiel Haus, Mutter, aber auch Telefon, Computer) von einem Aufbau-Wortschatz und einem Rand-Wortschatz zu unterscheiden. Der letzte enthält Wörter, die nicht von allen beherrscht werden (zum Beispiel Phänomenologie, Thriller, aber auch gewärtigen oder Seinsverständnis bei Heidegger). Die Grenzen sind natürlich fließend.