Beim Soll-Ist-Vergleich wird ein Sollzustand einem Istzustand gegenüber gestellt.
Ich kenne das vor allem im betrieblichen Umfeld bei der Gestaltung von Geschäftsprozessen oder beim Bau eines IT-Produkts.
Der Istzustand ist der tatsächlich vorhandene Zustand. Dazu wird eine Istanalyse (oder auch Istzustandsanalyse) durchgeführt. Das geschieht dadurch, dass man im Detail nachvollzieht, was "vorhanden ist". Dies kann z.B. das Aussehnen und Funktionieren eines Produkts sein. Dazu wird das Produkt analysiert, die Anwender des Produkts befragt... Bei einer Istanalyse wird im weiteren Sinne gemessen.
Die Soll-Analyse zielt auf einen gewünschten (und noch nicht vorhandenen) Zustand. Dabei werden die Anforderungen an das (noch nicht existierende) Produkt aufgenommen, strukturiert und bewertet. Irgendwann hat man dann eine komplette Beschreibung, was das Produkt tun soll oder wie der Geschäftsprozess laufen soll.
Schließlich werden Soll- und Istzustand gegenüber gestellt (=verglichen), Im Englischen spricht man von einer Gap Analysis. Dann wird eine (Projekt-) Planung vorgenommen, um den Prozess oder das Produkt vom Istzustand zum Sollzustand zu überführen.
Dies ist nun eine sehr prozess- und produktbezogene Sicht. Man kann aber auch seinen Kontostand sehen, oder der Patient IST krank, SOLL aber Gesund werden. Das Haus IST runter gekommen, SOLL aber renoviert werden (dazu wird verglichen: was ist zu tun, was ist alles kaputt, kann ich die alten Wasserleitungen noch nutzen, wie sind die alten Fenster, brauche ich dann wirklich neue, geht die Heizung noch...?).