Frage:
Hat Deutschland eine elitär ausgerichtete Bildungspolitik?
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2010-03-28 18:06:14 UTC
Hat Deutschland eine elitär ausgerichtete Bildungspolitik?
Sieben antworten:
xyz
2010-04-05 10:24:14 UTC
Ein paar gute Antworten hast du schon gefunden. Ich finde, dass die deutsche Bildungspolitik nicht gut ist. Ich kenne die Universität ein wenig und unterrichte selber ab und zu in verschiedenen Bereichen. Einerseits findet man pädagogische Ansprüche, dass es an Schulen Literaturkurse gibt, Schule Spaß machen soll, etc. Andererseits ist es manchmal kaum möglich, den Schülern etwas beizubringen. Sie wollen es verkürzt und vereinfacht haben, dass sie am Ende eigentlich nichts lernen. Sehr oft findet man noch Rassismen und Sexismen. Selbstverständlich lebt man in Europa, genauso selbstverständlich gibt es Antiamerikanismus und Antianglizismen. Wenn man weiß, dass die amerikanischen und englischen Universitäten so viel besser sind, warum macht man diese nicht ein wenig nach? Elite ist nicht gleichzusetzen mit rechtsradikalem Denken. Sehr viele wirklich gute Menschen waren gegen sowas. Stipendien und geförderte Forschungsvorhaben sind am Anrollen - Dinge, die vor 10 Jahren passieren sollten.

Für dich und deine Kinder würde ich empfehlen - so viel Bildung wie möglich, zeigt den Lehrern, dass ihr besser seid. Das kann man in Form von Büchereien, Bibliotheken, Sprachurlaub, Schüleraustausch und Museumsausflüge organisieren. Warum nicht mal ein Bildungsurlaub in Wien, PAris, London anstatt am Strand zu badem? Abitur ist nur ein erster Schritt und nicht das ersehnte Ziel - eine gute Ausbildung, FH oder Abitur. Man wächste da auch rein.
anonymous
2010-04-03 05:02:17 UTC
Natürlich nicht, dann Bildung ist eine Sache der Länder.

Ob da eine Elite heranwächst bezweifele ich. In meinem Gymansium haben die meisten Schüler geschümmelt und haben kollektiv Schmierzettel verteilt.
Melishe
2010-03-29 00:54:10 UTC
Nein, Deutschland hat vor allem keine einheitliche Bildungspolitik, da Bildung Ländersache ist. Deutschland tut im Vergleich zu anderen Ländern nicht besonders viel, um Eliten zu fördern (sehr wenig Stipendien, die es gibt, gehen meist auf Stiftungen zurück und sind inhaltlich eng gebunden, es gibt auch keine ausgeprägte staatliche Stipendienkultur), stattdessen gibt es ganz viel Gießkannenprinzip (Bafög, das zurückbezahlt werden muss) mit wenig Leistungsanreiz.

Im Bereich Begabtenförderung und Begabungsförderung steht Deutschland sehr am Anfang - die Förderung beginnt spät und findet spärlich statt, fast nur in Ballungszentren. Öffentliche Kindergärten sind nach wie vor eher Aufbewahranstalten als Bildungsanstalten. Im internationalen Vergleich wird wenig getan, um Eliten zu fördern und zu halten.
anonymous
2010-03-30 12:04:34 UTC
Zur Bildungspolitik gehört in Deutschland die Verwaltung der Schulen und Hochschulen, die im Wesentlichen auf Länderebene von den Kultusministerien wahrgenommen wird.

Laut Grundgesetz ist die Bildungspolitik Sache der Bundesländer (Kulturhoheit). Dies hat dazu geführt, dass sich die Schulsysteme in Deutschland teilweise stark zwischen den Bundesländern unterscheiden. Durch die regelmäßigen Kultusministerkonferenzen wird allerdings versucht, die wichtigsten Dinge einheitlich zu regeln. Dazu gehören unter anderem die Dauer der Schulferien und ihre Terminierung sowie die Aufteilung eines Schuljahres. Unterschiede gibt es allerdings bezüglich der Lehrpläne, Abschlussprüfungen am Gymnasium, der Anzahl von Schuljahren (12 oder 13 Jahre), dem Fächerangebot, den Schultypen und beim Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule. Teilweise gibt es aber auch innerhalb eines Bundeslandes Unterschiede: So wird im größten Teil Baden-Württembergs als erste Fremdsprache Englisch unterrichtet, nur entlang der Grenze zu Frankreich, Französisch.

Ähnlich sieht es bei den Hochschulen aus: Unterschiede gibt es hier insbesondere bezüglich der Finanzierung und möglicher Studiengebühren. In diesem Bereich, der Hochschulbildungspolitik, wurden Versuche des Bundes, sich in die Bildungshoheit der Länder einzumischen, in den vergangenen Jahren nicht zuletzt vom Bundesverfassungsgericht untersagt. Umstritten bleibt auch, welche Rolle die Europäische Union und ihre Organe in Fragen der Bildungspolitik einnehmen dürfen und wie auf internationaler Ebene angesiedelte Abkommen (Europarat). Absprachen durch den Bologna-Prozess auf die Politik der Länder zurückwirken.

Da die Bundesländer für die Bezahlung der Lehrer und Professoren sowie den Bau der Schulgebäude zuständig sind, spiegeln diese Bereiche oft auch die aktuelle finanzielle Lage des Bundeslandes wider.

Neben der Kultusministerkonferenz dient auch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung der Koordination der Bildungspolitiken der 16 Bundesländer.

Über das 1994 gegründete Centrum für Hochschulentwicklung übt die Bertelsmann-Stiftung erheblichen Einfluss auf die deutsche Bildungspolitik aus.

Der UN-Bildungsbeauftragte Vernor Muñoz übte im Februar 2006 Kritik an der mangelnden Chancengleichheit in der deutschen Bildungspolitik, Bildung sei in Deutschland von sozialer Herkunft abhängig wie in wenig entwickelten Ländern sonst. Muñoz kritisierte auch den Föderalismus in der Bildungspolitik.
Professoressa
2010-04-05 15:54:54 UTC
Leider nein.
anonymous
2010-03-29 23:21:05 UTC
Na ja, die Eliten gehen vor allem aufs Gymnasium und Gymnasien werden in der Bildungspolitik durchaus gegenüber anderen Schulformen bevorzugt. Insofern kann man schon von elitärer Bildungspolitik reden.



Vor allem werden Grundschulen in vielen Teilen Deutschlands vernachlässigt, und Kindergärten eigentlich auch. Bei kleinen Kindern sind die sozialen Unterschiede aber groß, und die Kinder können das noch nicht selbst kompensieren, weil sie ja noch so klein sind. Eltern, die Geld haben, können die katastrophale Ausstattung z.B. in Grundschulen kompensieren, andere Eltern können das nicht. Das ist sehr elitär und ein richtiger Skandal.
anonymous
2010-03-28 23:25:48 UTC
nein!


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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