Frage:
kennt wer ein Herbst-gedicht?
Mario
2009-09-22 05:31:47 UTC
Also wie oben schon steht,such ich ein Herbst gedicht,
sollte ca. eine halbe din a4 seite lang sein

Danke im voraus
Sieben antworten:
anonymous
2009-09-22 05:36:49 UTC
Friedrich Nietzsche





Der Herbst



Dies ist der Herbst:

der - bricht dir noch das Herz!

Flieg fort! flieg fort! -

Die Sonne schleicht zum Berg

und steigt und steigt

Und ruht bei jedem Schritt.



Was ward die Welt so welk!

Auf müd gespannten Fäden spielt

Der Wind sein Lied:

die Hoffnung floh -

er klagt ihr nach...



Dies ist der Herbst:

der - bricht dir noch das Herz!

Flieg fort! flieg fort!

O Frucht des Baums,

Du zitterst, fällst?

Welch ein Geheimnis lehrte dich

die Nacht,

dass eisger Schauder deine Wange,

die Purpur-Wange deckt? -



Du schweigst, antwortest nicht?

Wer redet noch?



Dies ist der Herbst:

der - bricht dir noch das Herz!

Flieg fort! flieg fort!

»ich bin nicht schön

- so spricht die Sternenblume -,

»doch Menschen lieb ich

»und Menschen tröst ich:

»sie sollen jetzt noch Blumen sehn,

»nach mir sich bücken,

»ach, und mich brechen -

»in ihrem Auge glänzet dann

»Erinnerung an Schöneres als ich,

»Erinnerung an Menschen Glück, an Menschen Glück: -

»-ich sehs, ich sehs, und sterbe so.« -



Dies ist der Herbst:

der - bricht dir noch das Herz!

Flieg fort! flieg fort!



[Bender, Hans (Hrsg.): Das Herbstbuch, Frankfurt am Main: Insel Verlag 1982]



Johann Gaudenz von Salis-Seewis



Herbstlied



Bunt sind schon die Wälder,

Gelb die Stoppelfelder;

Und der Herbst beginnt!

Rothe Blätter fallen;

Graue Nebel wallen;

Kühler weht der Wind!



Wie die volle Traube,

Aus dem Rebenlaube,

Purpurfarbig strahlt!

Am Geländer reifen

Pfirsiche, mit Streifen

Roth und weiß bemalt!



Dort, im grünen Baume

Hängt die blaue Pflaume,

Am gebognen Ast.

Gelbe Birnen winken,

Daß die Zweige sinken

Unter ihrer Last.



Welch ein Apfelregen

Rauscht vom Baum! Es legen

In ihr Körbchen sie

Mädchen, leicht geschürzet,

Und ihr Röckchen kürzer

Sich bis an die Knie.



Winzer, füllt die Fässer!

Eimer, krumme Messer,

Butten sind bereit!

Lohn für Müh`und Plage

Sind die frohen Tage

In der Lesezeit!



Unsre Mädchen singen

und die Träger springen;

Alles ist so froh:

Bunte Bänder schweben,

Zwischen hohen Reben,

Auf dem Hut von Stroh.



Geige tönt und Flöte

Bei der Abendröthe

Und im Mondenglanz:

Schöne Winzerinnen

Winken und beginnen

Deutschen Ringeltanz.
anonymous
2014-11-09 18:06:05 UTC
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matherwig
2009-09-22 05:57:31 UTC
1. Blätter fallen leise

Zu der Abschiedsweise

Von den hellen Sonnentagen.

Doch die Kinder lachen

Bei dem Flug der Drachen

Wenn die Bäume Früchte tragen.

Leuchtend blau wie Seide ist der Himmel.

Auch der Herbst hat seine Poesie.

Tausend Astern blühen

Tausend Farben glühen

Schön wie nie.



2. Von Erinnerungen

Wird das Herz bezwungen.

Weißt du wie verliebt wir waren.

Doch die launenhaften

Wilden Leidenschaften

Sind dahin in all den Jahren.

Dafür seh' ich heut' in deinen Augen

Unser stilles Glück, das nie vergeht.

denn es ist zur Liebe,

Zu der wahren Liebe

Nie zu spät.



Refrain:

Auch der Herbst hat seine schönen Tage,

Auch der Herbst hat gold'nen Sonnenschein.

Glaub' es mir, daß ich die Wahrheit sage:

Auch im Herbst kannst Du noch glücklich sei





Robert Reinick



Hallo! Die Türen aufgetan!

Hör zu, wer hören will!

Ich bin der Herbst, ein lust'ger Mann,

ich steh' nicht lange still!



Heut fahr' ich Gerst' und Hafer ein

und trag' den Erntekranz,

und abends dann beim kühlen Wein

mach' ich Musik und Tanz.



Und morgen auf die Bäum' hinauf!

Kopf weg und aufgepaßt!

Hei, wie das rot und gelb zuhauf

herunterschlägt vom Ast!



Ein andermal dann in den Wald,

da blas' ich auf zur Pirsch.

Der Jäger kommt, die Büchse knallt,

hussa, sie traf den Hirsch!



Hussa! wie das im Walde klingt,

im grünen, stillen Raum,

wo sich die Eichkatz' munter schwingt

im Nu von Baum zu Baum.



Ich bin der Herbst, ihr kennt mich,

ich steh' nicht gerne still.

Hallo, Hallo! Drum tummle sich,

wer fröhlich werden will!





Peter Hacks



Der Herbst steht auf der Leiter

Und malt die Blätter an,

Ein lustiger Waldarbeiter,

Ein froher Malersmann.



Er kleckst und pinselt fleißig

Auf jedes Blattgewächs.

Und kommt ein frecher Zeisig,

Schwupp, kriegt der auch 'nen Klecks.



Die Tanne spricht zum Herbste:

Das ist ja fürchterlich,

Die andern Bäume färbste,

Was färbste nicht mal mich?



Die Blätter flattern munter

Und finden sich so schön.

Sie werden immer bunter.

Am Ende fall'n sie runter.





Storm



Schon ins Land der Pyramiden

Flohn die Störche übers Meer;

Schwalbenflug ist längst geschieden,

Und die Sonne scheint nicht mehr.

Seufzend in geheimer Klage

Streift der Wind das letzte Grün;

Und die Süßen Sommertage,

Ach, sie sind dahin, dahin!

Nebel hat den Wald verschlungen,

Der dein stillstes Glück gesehn;

Ganz in Duft und Dämmerungen

Will die schöne Welt vergehn.

Nur noch einmal bricht die Sonne

Unaufhaltsam durch den Duft,

Und ein Strahl der alten Wonne

Rieselt über Tal und Kluft.

Und es leuchten Wald und Heide,

Daß man sicher glauben mag,

Hinter allem Winterleide

Lieg' ein gold'ner Frühlingstag.





Mascha Kaléko, 1945



Nun gönnt sich das Jahr eine Pause.

Der goldne September entwich.

Geblieben im herbstlichen Hause

Sind nur meine Schwermut und ich.



Verlassen stehn Wiese und Weiher,

Es schimmert kein Segel am See.

Am Himmel nur Wildgans und Geier

Verkünden den kommenden Schnee.



Schon rüttelt der Wind an der Scheune.

Im Dunkel ein Nachtkäuzchen schreit.

Ich sitze alleine beim Weine

Und vertreib mir die Jahreszeit...



Im Gasthaus verlischt eine Kerze.

Verspätet spielt ein Klavier.

- Dem ist auch recht bange ums Herze.

Adagio in Moll - so wie mir.



Der Abend ist voller Gespenster,

Es poltert und knackt im Kamin.

Ich schließe die Läden am Fenster

Und nehme die Schlafmedizin.





Herbstlied

Durch die Wälder streif' ich munter,

Wenn der Wind die Stämme rüttelt

Und mit Rascheln bunt und bunter

Blatt auf Blatt herunterschüttelt.



Denn es träumt bei solchem Klange

Sich gar schön vom Frühlingshauche,

Von der Nachtigall Gesange,

Und vom jungen Grün am Strauche.



Lustig schreit' ich durchs Gefilde,

Wo verdorrte Disteln nicken,

Denk' an Maienröslein milde

Mit den morgenfrischen Blicken.



Nach dem Himmel schau' ich gerne,

Wenn ihn Wolken schwarz bedecken;

Denk' an tausend liebe Sterne,

Die dahinter sich verstecken.



von Johann Gaudenz von Salis-Seewis





Theodor Fontane 1819-1898



Es fällt das Laub wie Regentropfen

so zahllos auf die Stoppelflur;

matt pulst der Bach wie letztes Klopfen

im Todeskampfe der Natur.

Still wird's! Und als den tiefen Frieden

ein leises Wehen jetzt durchzog,

da mocht' es sein, daß abgeschieden

die Erdenseele aufwärts flog.





Theodor Fontane (1819-1898)

Spätherbst

Schon mischt sich Rot in der Blätter Grün,

Reseden und Astern sind im Verblühn,

Die Trauben geschnitten, der Hafer gemäht,

Der Herbst ist da, das Jahr wird spät.

Und doch (ob Herbst auch) die Sonne glüht, -

Weg drum mit der Schwermut aus deinem Gemüt!

Banne die Sorge, genieße, was frommt,

Eh' Stille, Schnee und Winter kommt.
smutje79
2009-09-22 05:42:02 UTC
Der Herbstwind rüttelt die Bäume,

Die Nacht ist feucht und kalt;

Gehüllt im grauen Mantel,

Reite ich einsam im Wald.



Und wie ich reite, so reiten

Mir die Gedanken voraus;

Sie tragen mich leicht und luftig

Nach meiner Liebsten Haus.



Die Hunde bellen, die Diener

Erscheinen mit Kerzengeflirr;

Die Wendeltreppe stürm ich

Hinauf mit Sporengeklirr.



Im leuchtenden Teppichgemache,

Da ist es so duftig und warm,

Da harret meiner die Holde

Ich fliege in ihren Arm.



Es säuselt der Wind in den Blättern,

Es spricht der Eichenbaum:

Was willst du, törichter Reiter,

Mit deinem törichten Traum?



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Dichter, Schriftsteller, Literaten - Gedichte, Zitate, MärchenBrockes, Barthold Hinrich Brockes (1680-1747)



Gedanken bey dem Fall der Blätter im Herbst

In einem angenehmen Herbst, bey ganz entwölktem heiterm Wetter,

Indem ich im verdünnten Schatten, bald Blätter-loser Bäume, geh',

Und des so schön gefärbten Laubes annoch vorhandnen Rest beseh';

Befällt mich schnell ein sanfter Regen, von selbst herabgesunkner Blätter.

Ein reges Schweben füllt die Luft. Es zirkelt, schwärmt' und drehte sich

Ihr bunt, sanft abwärts sinkend Heer; doch selten im geraden Strich.

Es schien die Luft, sich zu bemühn, den Schmuck, der sie bisher gezieret,

So lang es möglich, zu behalten, und hindert' ihren schnellen Fall.

Hiedurch ward ihre leichte Last, im weiten Luft-Kreis überall,

In kleinen Zirkelchen bewegt, in sanften Wirbeln umgeführet,

Bevor ein jedes seinen Zweck, und seiner Mutter Schooß, berühret;

Um sie, bevor sie aufgelöst, und sich dem Sichtlichen entrücken,

Mit Decken, die weit schöner noch, als persianische, zu schmücken.



Ich hatte diesem sanften Sinken, der Blätter lieblichem Gewühl,

Und dem dadurch, in heitrer Luft, erregten angenehmen Spiel,

Der bunten Tropfen schwebendem, im lindem Fall formiertem, Drehn,

Mit offnem Aug', und ernstem Denken, nun eine Zeitlang zugesehn;

Als ihr von dem geliebten Baum freywilligs Scheiden (da durch Wind,

Durch Regen, durch den scharfen Nord, sie nicht herabgestreifet sind;

Nein, willig ihren Sitz verlassen, in ihren ungezwungnen Fällen)

Nach ernstem Denken, mich bewog, sie mir zum Bilde vorzustellen,

Von einem wohlgeführten Alter, und sanftem Sterben; Die hingegen,

Die, durch der Stürme strengen Hauch, durch scharfen Frost, durch schwehren Regen

Von ihren Zweigen abgestreift und abgerissen, kommen mir,

Wie Menschen, die durch Krieg und Brand und Stahl gewaltsam fallen, für.



Wie glücklich, dacht' ich, sind die Menschen, die den freywillgen Blättern gleichen,

Und, wenn sie ihres Lebens Ziel, in sanfter Ruh' und Fried', erreichen;

Der Ordnung der Natur zufolge, gelassen scheiden, und erbleichen!.
anonymous
2009-09-22 05:40:39 UTC
Der Garten trauert





Der Garten trauert,

Kühl sinkt in die Blumen der Regen.

Der Sommer schauert

Still seinem Ende entgegen.





Golden tropft Blatt um Blatt

Nieder vom hohen Akazienbaum.

Sommer lächelt erstaunt und matt

In den sterbenden Gartenraum.



Lange noch bei den Rosen

Bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh.

Langsam tut er die (großen)

Müdgewordnen Augen zu.



Hermann Hesse (1877-1962)
anonymous
2009-09-22 07:34:08 UTC
http://www.garten-literatur.de/Leselaube/fontane.htm
anonymous
2009-09-22 06:23:04 UTC
Schreib doch in goggle.de Herbst Gedichte und dann kriegste schon genügend :D und auch eins was dir gefällt hihi



http://frankfurt-interaktiv.de/specials/herbst/herbstgedichte.html hier ist auch was :D;


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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